Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachtsgeschichte Teil II





oliver entschied sich ueber die landstrasse zur grossen stadt zu benutzen.

je naeher oliver der stadt kam, je schlechter wurde das wetter.

es gab einen temperatursturz auf ein bis null grad. der boardcomputer warnte vor eis.

zum glueck hatte oliver trotz der fruehlingshaften temperaturen winterreifen aufziehen lassen. also war ihm das wetter voellig egal.

es fielen schneeflocken leise auf olivers windschutzscheibe. erst nur ein paar, dann immer und immer mehr. die schneeflocken fuehrten einen irren tanz im lichtkegel seiner scheinwerfer auf. der scheibenwischer hat richtig zu kaempfen. unter den autoreifen knirschte der schnee.

mittlerweile war oliver auf der stadtautobahn, die ihn direkt in das zentrum der stadt leiten sollte.

das schneetreiben wurde immer dichter. die sicht wurde immer schlechter. und an schnell fahren war auch nicht mehr zu denken. aber das stoerte oliver nicht weiter. sein autoascher fuellte sich und aus den boxen droehnte punkmusik. was fuer ein weihnachten dachte oliver so bei sich.

was war das? durch fuhr es oliver. er rieb sich kurz die augen, ja wahrhaftig, da stand eine junge frau, im bluemchenkleid, lederjacke und cowboystiefeln am strassenrand und winkte wild.

oliver bremste.

ein paar meter weiter kam oliver zum stehen. seine beifahrertuer wurde aufgerissen und die junge frau stieg mit zu oliver in wagen. sie bedankte sich das oliver gehalten hatte.

erst jetzt sah oliver das die junge frau hochschwanger war. oliver dachte so bei sich "mensch die traut sich ja was".

die junge frau bat oliver sie ins krankenhaus zu fahren, da sie kurz vor der niederkunft stand.

selbstverstaendlich entfuhr es oliver und er nahm wieder fahrt auf.

erst fuhren sie eine weile stumm miteinander, dann erzaehlte die junge frau von sich.

sie hiesz silke war achtundzwanzig  jahre alt und schwanger. ihr freund hatte angst vor der verantwortung mit einer kleinen familie und hatte silke kurzer hand auf dem zubringer aus dem auto geschmissen und war davon gefahren. nun war sie ganz alleine. ihre eltern waren vor jahren kurz hinter einander gestorben. krebs.

auch oliver gab seinen werdegang zum besten. fuenfundvierzig jahre, witwer, getraenkehaendler und auch ohne eltern oder geschwistern.

es fiel immer mehr und immer dichter werdener schnee. man konnte die lichter der stadt nicht mehr sehen.

es tat einen dumpfen schlag, oliver hatte sich in einer schneewehe festgefahren. er versuchte mit vor und zururckfahren wieder frei zu kommen, es war vergeblich.

im auto machte es ein leises platsch, silke griff nach der hand von oliver, schaute ihn erschrocken an. . .

©by Joerg Hartwig

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