Montag, 23. Januar 2012

Verdammt lang her. . .





ist es wo ein damals 15jaehriger Junge, mit seinen Eltern, zum Urlaub in die Heide fuhr. Es waren glaube die Osterferien.

Nein, diesmal ging es nicht in die seit Jahren bevorzugte Pension mit Familienanschluss, diesmal ging es in ein Heidjer Hotel. Mit allem Schnickschnack und Komfort.

Alles war neu, alles war ungewohnt und alles war so gross.

Wie es nun mal so ist, wenn man irgendwo neu ist, man muss erstmal Anschluss finden.

Es dauerte auch nicht lange, da entstand ein Kontakt zu einer Familie aus dem Rheinland. Die Eltern verstanden sich auf Anhieb, wir Kinder uns auch.

Den Jungen stoerte es nicht, das das Maedchen aus dem Rheinland im Rollstuhl sass.

Die Beiden waren sogar so unebekuemmert, das sie zusammen Fussball spielten. Das hatte soviel Spass gemacht.

Nun planten die Eltern einen groesseren Ausflug. Nach Hamburg sollte die Reise gehen.

Am Tag des Ausfluges wurde das Maedchen krank, und leider nicht mit. Auch ihre Mutter musste zuhause bleiben.

Der Junge war sehr traurig ueber diesen Zustand, hatten die Beiden doch schon eine Menge Streiche geplant in der grossen Stadt.

Kurzerhand entschied der Junge ebenfalls im Hotel zu bleiben, und verbrachte den ganzen Tag am Bett von dem Maedchen. Sie erzaehlten sich viel, spielten Karten und malten sich ihre Zukunft aus.

Egal was die Eltern und der Vater des Maedchens von Hamburg erzaehlten, der Junge bereute keine Minute nicht mitgefahren zu sein.

Bald war das Maedchen wieder genesen, und man konnte unbeschwert die letzten gemeinsamen Ferientage verbringen.

Nach dieser Zeit in Heide, hielten die Familien weiter Kontakt. Man besuchte sich Gegenseitig zuhause.

Leider schlief dann der Kontakt ein, ja man verlor sich aus den Augen.

Bis Mitte der 90ziger Jahre das Maedchen in das Landschulheim fuhr, welches im Ort des Jungen war. Nur der war aus beruflichen Gruenden in eine andere Stadt gezogen.

Aber ein Anruf seiner Mutter genuegte, und der Junge fuhr gen Heimat.

Was fuer ein grosses Hallo beim Wiedersehen.

Aber leider nur fuer eine sehr kurze Zeit, denn nach dem Abendessen musste das Maedchen zurueck in das Landschulheim, und der Junge wieder nach Hause.

Nun folgten fast 27 Jahre der absoluten Funkstille, bis zum letzten Samstag.

Schon seit Tagen lag eine Freundschaftsanfrage bei dem Jungen in einem Sozialennetzwerk an, von einem Maedchen. Nur konnte der Junge mit dem Nachnamen nichts Anfangen.

Am Samstag entschied der Junge die Anfrage anzunehmen. So konnte er den Heimatort des Maedchens sehen, da fiel es ihm wie Schuppen aus den Haaren.

Ruckzuck wurde der Kontakt hergestellt, erst schriftlich, gestern dann telefonisch. Es wurden 27 Jahre im Eilverfahren aufgearbeitet. Auch das mit dem Nachnamen klaerte sich, denn das Maedchen ist seit Jahren gluecklich verheiratet.

Was den Jungen arg wunderte, war die Tatsache das, das Maedchen immer nach ihm gesucht hatte.

Aber die Zeiten sind nun vorbei.

Vielleicht verbringt jetzt die naechste Generation einen Urlaub in dem Heidjer Hotel, welches so gross wirkte. So Unpersoenlich.

Ende


Wuensche euch allen einen guten Start in die neue Woche.

Tschuessen

©by Joerg Hartwig

2 Kommentare:

Jutta hat gesagt…

Wünsche ich Dir auch Jörg. Das ist eine sehr schoenen Geschichte

Unknown hat gesagt…

Danke Jutta.