Freitag, 27. September 2013

Die Qual der Erinnerung

Hallo Leute, acht Tage war der Papa krank, nun trinkt er wieder. Gott seis Gedankt.

Waehrend ich nun so dalag, auf meinem Bett, fernsehend bis die bewegten Bilder verschwammen, kamen die Bilder aus meinem Kopf. Es kamen die Erinnerungen. Erst ganz blass, dann in ihrer vollen, auch geausamen, Pracht.

Warum hat man die Erinnerungen im Kopf gespeichert? Gespeichert wie auf der Festplatte eines Computers.

Eine Festplatte im Computer kann man fomatieren. Format/U alles ist weg. Unwiederruflich. Die Festplatte steht auf neu, auf Anfang.

Uns Menschen bleibt nur die Erinnerungen zu betaeuben, sie zu verschleiern, sie ertragbar machen - mit einer Menge Alkohol. Nur formatieren koennen wir sie nicht.

Es sei denn du stirbst. Dann hat es dich gleich mit wegformatiert. Ausgeloescht fuer immer.

Mit den Erinberungen ist es auch solch tueckische Angelegenheit. Manche komnen einfach so. Manch kommen wenn du ein Lied hoerst, eine Szene siehst, dein Kumpel anruft und sagt:" Ey Alter weisst du noch....". Mit denen kann man noch gut umgehen. Entweder heulst du, oder du lachst dich einen Ast.

Aber da gibt es noch die fiesen Erinnerungen. Die quaelen dich jeden Tag aufs Neue. Sie sind da, sie mahnen dich, sie bringen dich zur Verzeifelung. Du moechtest schreien, kein Ton verlaesst deine Kehle, du schlaegst dir dir selbst in die Fresse, die Schlaege zeigen keine Wirkung. Du moechtest anfangen mit Heulen, keine Traene fliesst deine Wange hinunter. Denn diese Erinnerungen haben einen starken Verbuendeten im Gepaeck. Den unbeschreiblich grossen Schmerz.

Dieser Schmerz laesst sich nicht betaeuben, laesst sich nicht wegsaufen. Nein, der bleibt.

Es ist der Schmerz der Erkenntnis. Der Erkenntnis, das du Tieren und Menschen auf die ein oder andere Art verletzt hast. Wo jede Bitte um Verzeihung im Nichts verhallte. Jedes Flehen um Abbitte ignoriert wurde und wird.

In diesem Sinne, einen guten Start in die neue Woche und einen schoenen Montag.



Themenvorschau fuer Morgen: Nepper, Schlepper und Bauernfaenger


©by Joerg Hartwig

Keine Kommentare: