Montag, 12. August 2013

Tabak Ⅱ

8Guten Morgen meine liebe Leserschaft.

Von der Existenz der Tabakpflanzen und deren Verwendung erfuhr die Welt
durch die Fahrten von Kolumbus nach Amerika. Der französische Gesandte in
Portugal Jean Nicot sorgte für die Einführung des Tabaks als Heilpflanze in
Frankreich, nach ihm wurde später der Gattungsname der Tabakpflanze
„Nicotiana“ und gleichzeitig der wichtigste Inhaltsstoff Nikotin benannt.

In Europa wurde der Tabak zunächst als Heilpflanze angebaut. Tabakblätter legte
man auf offene Wunden und bei Magenbeschwerden sollte der Kranke
Tabaksaft trinken. In einem Kräuterbuch aus dem Jahr 1656 ist über Tabak zu
lesen: „Dieses Kraut reinigt Gaumen und Haupt, vertreibt die Schmerzen und
Müdigkeit, stillt das Zahnweh, behütet den Menschen vor Pest, verjagt Läuse,
heilet den Grind, Brand, alte Geschwüre, Schaden und Wunden“.

Um 1650 hat „Der Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm in seinen menschenleeren
Gebieten als Folge des Dreißigjährigen Krieges Hugenotten angesiedelt, die den Tabakbau in seinem Land einführten.

Bereits 1666 betrieben eingewanderte
Hugenotten in Mannheim Schnupf- und Kautabakgeschäfte. Ab 1688 breitete sich der Tabakanbau von der Pfalz und ab 1700 von der badischen Ortsgründung Friedrichstal über das Gebiet der Hardt zwischen Karlsruhe und
Mannheim sowie das nördliche Deutschland aus.

Die weltweite Rohtabakernte in 120 Staaten auf einer Anbaufläche von 4,1 Millionen Hektar betrug im Jahr 2000 rund 7,4 Millionen Tonnen.

Der weltgrößte Tabakanbauer war mit 1,5 Millionen Hektar Anbaufläche und einem Produktionsanteil von 2,6 Millionen Tonnen China.

In den Statistiken der FAO wird die Tabakanbaufläche 1961 mit 3,4 und 2010 mit 4,0 Millionen Hektar angegeben. Dies bedeutet einen Zuwachs von 17 % bei einer Zunahme der
Erdbevölkerung um 122 %. Rein statistisch ist damit die Tabakanbaufläche die
1961 ca. 11 Quadratmeter pro Person betrug bis 2010 auf 5,8 Quadratmeter
gesunken und hat sich dadurch im Verhältnis zur Erdbevölkerung halbiert.

Als Nutzpflanze für die Tabakproduktion haben derzeit (2013) nur zwei Arten
wirtschaftliche Bedeutung, die zahlreiche Varietäten bilden und aus denen viele
Sorten gezüchtet wurden. Die verbreitetste Art ist der Virginische Tabak
( Nicotiana tabacum), zu dem nahezu alle heute angebauten Sorten gehören.

Die Tabakernte wird nach entsprechender Verarbeitung weit überwiegend für
Zigaretten genutzt. In Deutschland waren bis Ende des 20. Jahrhunderts die
Sorten „Friedrichstaler“, „Havanna“, „Geudertheimer“ und „Burley“ verbreitet.

Dies sind dunkle Sorten, die für Zigarren und als Beimischung zu dunklen
Zigaretten Verwendung fanden. Virginia ist eine aktuelle Sorte, die als
Beimischung in helle Zigaretten-Marken verwendet wird. In Osteuropa wird
außerdem noch Bauern-Tabak ( Nicotiana rustica) angebaut und zu Machorka verarbeitet.

Die getrockneten, kurierten und gerebelten Tabak-Blätter (Rauchkraut) können in Tabakspfeifen oder gedreht als Zigaretten , Zigarillos und Zigarren geraucht werden.

Das giftige Nikotin wird dabei zu großen Teilen verbrannt; nur ein
geringer Anteil verdampft und wird inhaliert. Weniger verbreitet ist der Konsum in Form von Smokeless Tobacco , Snus , Kautabak und Schnupftabak .

Der Konsum durch Inhalation, Schnupfen oder Kauen ist ebenfalls mit erheblichen
gesundheitlichen Risiken verbunden, die von Herz-Kreislauf-Problemen über
Durchblutungsstörungen und Impotenz bis hin zu verschiedensten
Karzinomformen reichen können.

Mehrere dieser Risiken sind auch mit dem Passivrauchen und Rückstandsrauchen verbunden. Der Konsum von
Tabakwaren erhöht signifikant das Risiko einer Nikotinabhängigkeit.

Wasserpfeifentabak besteht aus einer Mischung von Tabak und Glyzerin und kann zudem auch aromatische Öle, Auszüge, Melassen oder Zucker enthalten oder mit Früchten aromatisiert sein.

Die frühere Verwendung von Tabakbrühe als Insektizid ist wegen der Gefahr von
Nikotinrückständen in Nahrungsmitteln inzwischen verboten.

In diesem Sinne, kommt gut durch Tag.

Quelle: wikipedia

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